Euro-Winterpokal 2011
       
Unser junges Mitglied und erfolgreicher Kartfahrer Philip Ley berichtet nachfolgend über den Euro-Winterpokal, an dem er jeweils erfolgreich in Kerpen vom 15. bis 16.01.2011, in Genk vom 05. bis 06.02.2011, in Hahn vom 12. bis 13.03.2011, in Kerpen auf dem Erftlandring vom 26. bis 27.03.2011, in Oschersleben (1. Saisonrennen der ADAC Kart Masters) vom 15. bis 17.04.2011 und in Liedolsheim (Sondertraining) am 07.05.2001 und (2. Lauf der ADAC Kart Masters) vom 20. bis 22.05.2011 teilgenommen hatte:


Bericht zum Euro-Winterpokal in Kerpen

Am 15.- 16.1.2011 fand der Euro-Winterpokal auf dem Erftlandring in Kerpen-Manheim statt. Die niederländischen Veranstalter hatten alles gut vorbereitet und eine tolle Basis für eine gute Veranstaltung geschaffen. Wie der Name der Veranstaltung schon sagt („Euro-Winterpokal“) war das Starterfeld hochklassig und die einzelnen Klassen waren gut besetzt. So kamen die Top-Piloten aus ganz Deutschland, den Niederlanden und Belgien nach Kerpen, um sich dort mit den anderen Teilnehmern zu messen.

Samstag der 15.1.2011:

 Der ein oder andere Pilot war schon freitags angereist, um für das Rennwochenende zu trainieren.  Für mich ist der Erftlandring dennoch eine vertraute Strecke, und ich hatte aufgrund der Schule sowieso keine Zeit schon Freitag vor Ort zu trainieren. So kamen mein Bruder, der mein Mechaniker ist, mein Vater und ich  am Samstag nach Kerpen. Nach dem Zeitplan stand für die Klasse KF3 am Samstagmorgen um 8.45 Uhr das erste freie Training auf dem Programmpunkt. Auf noch feuchter Strecke war das Fahrzeuggefühl oder auch das „Popometer“ gefragt. Für Regenreifen war die Fahrbahn zu trocken, also entschieden mein Mechaniker und ich uns für die Slick-Reifen. Mit diesen war das Fahrverhalten noch unruhiger und der ein oder andere Abflug in die Wiese musste verbucht werden. Zum zweiten freien Training am Samstagmorgen um 11.30 Uhr war die Fahrbahn dann schon großflächig abgetrocknet, jedoch waren vereinzelt noch feuchte Stellen auf der Strecke. Im zweiten freien Training kam es darauf an, ein gutes Basis-Setup zu finden und dieses noch im dritten freien Training zu verfeinern, um eine gute Qualifikation für das Rennen zu fahren. Auf noch teilweise feuchter Bahn gelang es mir auch ein gutes Setup in Kooperation mit meinem Mechaniker und meinem Teamchef zu finden und auch das dritte freie Training lief reibungslos ab. Wir konnten das Setup noch etwas verfeinern. Im Qualifikationstraining kam es dann darauf an eine möglichst gute Startposition, das heißt eine möglichst gute Ausgangslage für das Rennen herauszufahren. Leider hatte ich die letzten fünf Runden der Qualifikation keine freie Runde mehr und somit konnte ich nur einen 15. Platz von 23 Startern herausfahren.

Sonntag der 16.1.2011:

Am frühen Morgen war man geteilter Meinung, ob man die Regenreifen oder doch die Slicks aufziehen sollte. Ich entschied mich für Slicks, was sich auch als eine gute Wahl bei dem Warm-Up am Sonntagmorgen herausstellte. Aufgrund dieses Wissens dachten ich und mein Teamchef auch, dass wir das erste Rennen mit den Slicks bestreiten können. Doch das war falsch gedacht. Nach dem Warm-Up der Klasse KF3 folgten noch 5 weitere Klassen mit ihrem Warm-Up und deswegen kam immer mehr Gummi auf die Strecke, welches diese um einiges rutschiger machte. Von 23 Startern in der KF3 entschieden sich 6 für Regenreifen. Das Rennen wurde mehr zum Chaosrennen als zu einem geregelten Rennen. Nach einer Startkarambolage, an der ich knapp vorbei kam, fand ich mich kurzzeitig auf Platz neun wieder. Jedoch wurde mir die Dummheit eines anderen Fahrers zum Verhängnis, als dieser mir nahezu ungebremst ins Kart fuhr und mich damit von Platz neun auf Platz 23 abschoss. Mit einer konzentrierten Aufholjagd konnte ich am Ende einen passablen 16. Platz zu Buche schreiben. Im 2. Rennen des Tages war die Strecke dann vollständig trocken. Somit war die Reifenwahl nicht schwer und das gesamte Feld entscheid sich für die Slick-Reifen. Vom 16.Platz aus ging ich ins Rennen und überstand die Startphase gut. Auf Platz 11 liegend geriet ich jedoch noch in der 1. Runde in eine Kollision und musste vom 22. Platz aus erneut eine Aufholjagd starten. Zusammen mit meinem Teamkollegen, den dasselbe Übel wie mich erwischte, durchpflügte ich das Feld und fand mich bei Rennende am 14. Platz wieder. Bislang liege ich also insgesamt auf dem 15. Platz der Gesamtwertung. Der Euro-Winterpokal wird am 5.- 6.2.2011 in Genk (Belgien) weitergeführt.

Mit motorsportlichen Grüßen

Philip Ley

Overath, den 8.2.2011

Bericht zum Euro-Winterpokal in Genk

Am 5.- 6. Februar 2011 fand der zweite Teil des Euro-Winterpokals, ausgerichtet von dem niederländischen Kartverband NAB, dem Kartclub Kerpen-Manheim und dem Genker-Kartclub, statt. Die Strecke in Genk, welche von der FIA abgenommen wurde und als internationale Strecke genutzt werden darf, bat eine perfekte Basis für tolle Rennen und eine schöne Veranstaltung. Auch nach Genk kamen wie schon nach Kerpen die besten Fahrer der jeweiligen Klassen um sich mit den anderen zu messen und wichtige Daten für die Saison zu sammeln.

Samstag der 5.2.2011:

Am Samstag stand um 8.45 Uhr das erste freie Training für die Klasse KF3 an.  Auf trockener Fahrbahn galt es sich auf die Strecke einzuschießen und schon mal ein grobes Setup für die kommenden freien Trainings einzustellen. Dies gelang uns auch gut und wir konnten das Setup in den anderen 3 weiteren freien Trainings noch so gut verbessern, dass uns für die Qualifikation eigentlich nichts mehr im Weg stand. Doch leider verkalkulierten wir uns mit dem Luftdruck für die Qualifikation. So passierte es, dass nach fünf Runden der Grip stark abzubauen begann. Der Grund dafür war, dass wir vor dem Qualifying zu viel Luft in die Reifen getan hatten. Während der fahrt nimmt der Luftdruck im Reifen logischer Weise aufgrund der Wärme zu und dadurch dass wir zu viel Luft von vorderrein  in den Reifen hatten, wurde der Luftdruck mit zunehmender Rundenzahl immer größer und der Grip baute immer mehr ab. Am Ender reichte es dann nur noch für Platz 17 von 33 Startern. Auf den 5 Platz fehlten mir nur 4 Zehntel Sekunden, die ich vielleicht mit dem richtigen Luftdruck hätte schneller fahren können. Doch nun mussten wir eine Taktik anfertigen die mich möglichst schnell nach vorne bringen konnte, denn ich musste genau aus der Mitte starten und im Mittelfeld sind die Crashes in fast jedem Rennen vorprogrammiert.

Sonntag der 6.2.2011:

Also stand für mich für das erste Rennen fest:

-         Am Start möglichst schnell nach vorne kommen
-         Ich muss mich aus den größten Rangeleien fernhalten
-         Im Rennen noch möglichst viele Plätze gutmachen
-         Ziel fü das Rennen: Top 10 Platzierung

Diese Taktik schien auch Anfangs aufzugehen. Ich konnte bis zur Hälfte der ersten Runde neun Plätze gut machen sodass ich mich auf dem achten Platz wiederfand. Doch dann wurde ich Opfer eines Fehlers eines anderen Fahrers. Beim Anbremsen mit Höchstgeschwindigkeit wurde ich gerammt, sodass ich mich drehte und quer auf der Strecke stand. Der darauf kommende Fahrer konnte nicht mehr bremsen und fuhr mir in die Seite. Danach stand der andere Fahrer komplett über mir drüber und ich musste ihn wieder von mir herunter heben. Resultat aus diesem Crash war:

-         kaputter Seitenkasten
-         kaputte Seitenkasten-Aufhängung
-         kaputter Kühler
-         kaputtes Frontschild

Nach diesem Unfall blieb mir dann auch nichts anderes mehr übrig als das Rennen frühzeitig beenden zu müssen. Danach stand erst mal reparieren an.

Aufgrund dessen das ich aufgeben musste, musste ich im zweiten Rennen vom 27 Platz starten. Eigentlich. Doch es kam alles anders. Beim warmlaufen lassen des Karts, 10 Minuten vor dem Start, entdeckte ich, dass die Kupplung kaputt ist. Diese nun zu wechseln wäre wahrscheinlich zu spät. Aber versuchen mussten wir es. Und wirklich im wahrsten Sinne der Wortes kamen wir in letzter Sekunde doch noch rechtzeitig zum Vorstart. Da hatten wir doch noch gehöriges Glück gehabt. Doch weil der Vorstartbereich „eigentlich“ schon geschlossen war und wir somit zu spät kamen musste ich von ganz hinten also vom 33 Platz aus starten. Also stand auch für das zweite Rennen fest, dass ich möglichst viele Plätze am Start gutmachen musste, weil das Feld da noch zusammen ist und es dann noch am einfachsten ist viele Plätze gut zu machen. Ich schaffte es auch in der ersten Runde 10 Plätze gutzumachen und fand mich somit auf dem 23. Platz wieder. Von dort aus startete ich eine Aufholjagd und am Ende belegte ich einen guten 11. Platz. Leider hat es nicht ganz für die Top 10 im zweiten Rennen gereicht aber wenn man bedenkt, dass ich vom 33. Platz aus gestartet war, dann ist der 11. Platz doch ein anschauliches Ergebnis. Aus dem zweiten Rennen kann ich deshalb ein gutes Schlussfazit ziehen.

Mit motorsportlichen Grüßen

Philip Ley

Overath, den 22.3.2011

Bericht zum Frühjahrespokal auf dem Hunsrückring in Hahn

Am 13.3.2011 fand der Frühjahrespokal auf dem Hunsrückring in Frankfurt-Hahn statt. Die Veranstaltung wurde vom MSC Hahn Hunsrück ausgerichtet und die sehr schnelle Strecke war die perfekte Kulisse für packende und spannende Rennen. Auch dieses Rennen war gut um wichtige Daten und Rennpraxis für die kommende Saison zu sammeln, welche für mich mit den ADAC Kart-Masters am 16./17.4.2011 in Oschersleben (Sachsen-Anhalt) beginnt.

Samstag, der 12.3.2011:

Aufgrund dessen, dass die eigentliche Veranstaltung am Sonntag stattfand, stand am Samstag nur Training für die Teilnehmer an. Für mich kam dies gelegen, denn ich war zuvor noch nie auf dem Hunsrückring gefahren und hatte somit einen ganzen Trainingstag Zeit um die Strecke kennen zulernen. Die sehr schnelle Strecke lag mir nicht von Anfang an perfekt. Ich hatte zuerst Probleme mit den Bremspunkten und der Bremskraft. Aber nach einem intensiven Gespräch mit meinem Teamchef und meinem Mechaniker konnten wir die anfänglichen Probleme erfolgreich beheben und mit der groben Abstimmung für das Setup beginnen. Nach 4 Turns (Turn = Trainingsession) hatten wir ein gutes Grundsetup und begannen mit der Feinabstimmung für die letzten drei Turns. Am Ende des Tages hatten wir ein gutes Setup für den kommenden Renntag gemacht.

Sonntag, der 13.3.2011

Am frühen Morgen gab es noch mal eine Trainingsession á 10 Minuten für jede einzelne Klasse bevor es dann zum Qualifying ging. In dieser Session bestätigte sich noch mal unser gutes Setup durch schnelle Zeiten. Allerdings lief es dann in der Qualifikation nicht wie erhofft. Nach den ersten 7 Minuten der Qualifikation lag ich noch auf Platz 5 der insgesamt 19 Starter in meiner Klasse. Doch dann hatte ich die letzten drei Minuten langsamere Fahrer vor mir uns steckte somit im Verkehr fest. Während die anderen Fahrer ihre Zeiten noch verbessern konnten, hatte ich keine Chance noch mal schneller zu fahren und musste am Ende etwas enttäuscht vom 10. Startplatz aus starten. Jetzt galt es im Rennen konzentriert und mit Kopf zu fahren, denn auf der Highspeedstrecke in Hahn passieren schnell sehr böse Rennunfälle.

1. Rennen:
Der 10. Platz bedeutet in Hahn: linke Startreihe. Aber dadurch, dass die erste Kurve auf dem Hunsrückring eine Rechtskurve ist war es sehr wichtig für mich, dass ich am Start wenn möglich nach Innen auf die Ideallinie komme. Denn sonst kann man mich kinderleicht nach außen auf die dreckige Spur drücken und dann verliert man schnell mal 4 oder 5 Plätze. Der erste Startversuch wurde wegen zu großem Chaos im Starterfeld abgebrochen. Der 2. fliegende Start lief dann aber reibungslos über die Bühne und mir gelang es auch in der ersten Kurve auf die Innenbahn zu kommen. Ich konnte meinen 10 Startplatz jedoch nicht verteidigen und viel nach dem Start auf Platz 11 zurück. Nun musste ich am äußersten Limit fahren um noch möglichst weit nach vorne fahren zu können. Nach einem harten und verbissenen Rennen belegte ich am Ende des Rennens den 6. Platz. Dies war ein zufrieden stellendes Ergebnis.

2. Rennen:
Den ganzen Tag war der Himmel schon bedeckt. Man hoffte natürlich, dass es trocken bleibe. Aber zum 2. Rennen der Klasse KF3 kam der Supergau. Kurz vor dem Start fing es an zu tröpfeln, jedoch nicht stark genug, sodass die Strecke noch trocken war. Also blieben alle auf den Slickreifen. Doch in der Einführungsrunde kam eine 2 Minuten lange Regenschauer, welche die ganze Strecke nass machte. Das gesamte Starterfeld war auf Slickreifen unterwegs, und dadurch, dass schon in der Einführungsrunde etliche Fahrer mit den Slickreifen die Kontrolle über ihr Kart verloren, entschied der Rennleiter den Start abzubrechen um den Fahrern die Möglichkeit zu geben auf Regenreifen zu wechseln. 16 Fahrer, unter anderem auch ich, tauschten die Slickreifen gegen die Regenreifen aus. Mittlerweile hatte der Regen schon wieder aufgehört. 3 Fahrer blieben auf den Slickreifen und gingen somit ein großes Risiko ein. Von Position 6 aus ging es dann für mich mit Regenreifen ins 2. Rennen. Die ersten 7 Runden des 12 Runden langen Rennens machten sich die Regenreifen noch bezahlt und die 3 Fahrer auf den Slickreifen mussten Position um Position einbüßen. Ich war in einem harten Viererkampf verwickelt, welcher unter den ersten 4. Plätzen stattfand. Somit konnte ich kurzzeitig auch die Führung übernehmen. Doch dann schlug die Stunde der 3 Fahrer mit den Slickreifen. Als die Strecke für die letzten 5 Runden plötzlich trocken wurde, hatten die Fahrer mit den Regenreifen keine Chance mehr gegen die mit den Slickreifen. Diese pflügten das Feld von hinten komplett auf und belegten am Ende des Rennens die ersten drei Plätze. Für mich wurden die letzten 5 Runden besonders schwierig, denn die Regenreifen fingen im Trockenen an zu rutschen. Ich konnte mich jedoch von Zweien aus der Vierergruppe absetzten und kämpfte nun mit einem Fahrer um Platz 4, denn die ersten drei Plätze waren nun wie schon erwähnt unerreichbar. Am Ende reichte es dann für den 5. Platz von 19 Teilnehmern. Auch im Gesamtklassement belegte ich den 5. Gesamtplatz der Klasse KF3. Somit war es ein gelungenes Wochenende für mich.

Mit motorsportlichen Grüßen

Philip Ley

Bericht zur Kerpener-Kartchallenge auf dem Erftlandring

Am 27.3.2011 fand die Kerpener-Kartchallenge auf dem Erftlandring statt. Dieses Rennen war das erste von sechs Rennen der Clubchallenge des Kerpener Kartclubs. Die sehr anspruchsvolle Strecke forderte die Fahrer sehr heraus und jeder musste bis an seine Grenzen gehen, um in dem hochkarätig besetzen Starterfeld mithalten zu können. Bei herrlichen 20 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag war die Reifenwahl dieses Mal kein Thema.

Samstag, der 26.3.2011:

Dadurch, dass die eigentliche Veranstaltung am Sonntag statt fand, stand für die Teilnehmer am Samstag nur Training an. Eigentlich ist mir der Erftlandring eine vertraute Strecke aber der Veranstalter entschied die Strecke in die Entgegengesetzte Richtung zu fahren. Also musste ich die Strecke praktisch komplett neu kennen lernen. Allerdings waren dadurch gleiche Vorraussetzungen bezüglich der Streckenkentniss für alle Teilnehmer gewährleistet. Die Strecke und die Ideallinie hatte ich schnell kennen gelernt und gefunden. Allerdings taten wir uns an diesem Tag mit dem Set-Up sehr schwer. Irgendwie wollte das Kart nicht so wie ich. Wir hatten lange herum getestet und verschiedene Abstimmungen ausprobiert. Doch jedes mal kamen neue Probleme auf. Beim einem Set-Up war Vorne zu wenig Grip und beim nächsten war Hinten zu wenig Grip oder die Balance hat nicht gestimmt. Als wir dann neue Reifen aufgezogen hatten und noch einige Feinabstimmung aufgrund der neuen Reifen gemacht hatten, passte aufeinmal das Set-Up und ich konnte Rundenzeiten fahren, die eine halbe Sekunde schneller waren als die Vorherigen.

Sonntag, der 27.3.2011:

Für mich standen am Sonntag sogar drei Rennen an. Normalerweise hat man pro Renntag zwei Rennen aber bei der Kerpener-Kartchallenge ist es üblich an einem Renntag pro Klasse 3 Rennen zu fahren. Am frühen Morgen war noch ein Freies Training vor dem Qualifying. Da wir am Samstag ein sehr gutes Set-Up herausgearbeitet hatten, gingen wir davon aus, dass sich diese auch wieder am Sonntag beim Freien Training und in der Qualifikation bestätigen würde. Allerdings kam ich mit dem Set-Up beim freien Training überhaupt nicht zurecht. Nach dem Training stellte sich heraus, dass wir uns für den falschen Luftdruck entschieden hatten und somit zu viel Luft in den Reifen hatten. Am Ende war ich nach dem Freien Training nur 14. von 18 Teilnehmern. Für das Qualifying nahmen wir keine Veränderungen mehr am Set-Up vor. Wir gingen davon aus, dass mit weniger Luft in den Reifen das Kart wieder eine sehr gute Balance haben würde. Das bestätigte sich Letzten Endes auch in dem Qualifying mit sehr guten Zeiten und einem 4. Startplatz von 18 Teilnehmern. Wir hatten also das Optimum aus dem Kart rausgeholt. Für das Rennen nahm ich mir vor zu versuchen, meinen 4. Platz zu verteidigen, weil es eigentlich nicht möglich für mich war, schneller als die ersten drei zu fahren.

Rennen 1:
Leider bedeutete der 4. Startplatz für mich, dass ich auf die erste Kurve von außen zufahren würde. Ich nahm mir vor zu versuchen, dass ich nach dem Start, wenn möglich, auf die Innenbahn komme. Allerdings wurde ich nach Außen in die Wiese gedrückt und musste zwei Positionen einbüßen. Auf dem sechsten Platz liegend, blieb ich die ganze Zeit an den vorderen 5 Fahrern dran. Ich hatte auch schon Überholversuche gestartet um mir den 5. Platz zu schnappen. Aber dann wurde ich in der 3. Runde von meinem Hintermann beim Anbremsen heftig gerammt. Ich verlor die Kontrolle über das Kart und rutschte ungebremst in meinen Vordermann. Ich flog geschätzt einen halben Meter hoch, nachdem ich auf den Hinterreifen meines Vordermanns aufprallte. Ich versuchte weiterzufahren aber beim Fahren bemerkte ich eine Art „Kippen“ des Karts in Rechtskurven. Ich vermutete, dass irgendetwas möglicherweise am Kart kaputtgegangen sein muss und ich entschied mich in die Box zu fahren. Also war das Rennen für mich leider frühzeitig beendet.
Als wir uns dann das Kart genauer anguckt hatten, hatten wir kein kaputtes oder gebrochenes Teil am Kart gefunden. Die einzige Möglichkeit die überblieb war, dass sich das Chassis also der Rahmen möglicherweise verzogen hatte. Also kontrollierten wir das Chassis mit Lasermessgeräten. Leider mussten wir feststellen, dass sich das Chassis verbogen hatte. Daraufhin versuchten wir dieses wieder provisorisch zurück zubiegen damit wir mit einem einigermaßen normalen Chassis beim zweiten und dritten Rennen antreten können.

Rennen 2:
Beim zweiten Rennen bin ich dann wieder von der 4. Position aus gestartet, weil die ersten beiden Rennen nach Qualifikationsplätzen gestartet wurden. Das Dritte Rennen wurde dann nach der Summe der ersten beiden Rennen gestartet. Ich startete somit wieder von Außen. Bei diesem Start tat sich Innen nach dem Start eine Lücke auf, in welche ich auch sofort hinein fuhr. Allerdings gab es im Feld hinter mir Rangeleien. Durch diese verlor eine anderer Fahrer hinter mir die Kontrolle über sein Kart, rutschte weg und schoss sich und mich von der Strecke ab. Nun war ich vorletzter und musste von der 17. Position aus das Feld von Hinten aufholen. Jedoch baute der Grip während des Rennens stark ab. Ich dachte zuerst, dass der Gripabbau an zu hohem Luftdruck läge. Aber wir stellten fest, dass sich das Chassis wieder zurück gebogen, als krumm gebogen, hatte. Mit erschwerten Gripverhältnissen schaffte ich es dann noch von 17 bis auf  7 vorzufahren.

Rennen 3:
Aus der Summe der ersten beiden Rennen (18. Platz und 7. Platz) ergab sich für mich dann für das 3. Rennen der Startplatz 14. Ich versuchte direkt am Start möglichst viele Plätze gutzumachen. Zu meinem Glück konnte ich durch Rangeleien in der Startphase viele Positionen gutmachen. Wir hatten das Chassis wieder grade gebogen, nachdem es im 2. Rennen wieder krumm geworden war. Mit konstant schnellen Zeiten konnte ich mich, trotz meines immer noch leicht verzogenen Chassis, letzten Endes von Startplatz 14 bis auf Platz 5 nach vorne kämpfen. Allerdings war das Chassis auch nach dem 3. Rennen wieder krumm.

Unter Umständen muss jetzt ein neues Chassis her, weil man mit einem Chassis, welches sich in jedem Rennen wieder krumm biegt, einfach nicht fahren kann. Das heißt man kann schon damit fahren, allerdings fährt man dann der Spitze mit gut eine Sekunde hinterher.

Mit motorsportlichen Grüßen

Philip Ley

Overath, den 21.4.2011

Bericht zum 1. Saisonrennen der ADAC Kart Masters

Am 15. - 17.4.2011 fand das erste Saisonrennen der ADAC Kart Masters in der Motorparkarena in Oschersleben (Sachsen-Anhalt) statt. Es waren insgesamt 270 Teilnehmer genannt worden, dies versprach schon im Vorraus sehr spannende und packende Rennen. Allein in der Klasse KF3, in welcher ich and en Start gehe, waren 70 Teilnehmer eingeschrieben. Durch diese außergewöhnlich hohe Starterzahl musste ein spezielles Qualifikationsgruppen-System eingesetzt werden. Hier eine kurze Erklärung: Alle Starter werden per Losverfahren in zwei Gruppen (Q1 und Q2) verlost. Pro Qualifikationsgruppe werden 2 Rennen (Heat 1 und 2) gefahren. Jeder Fahrer erhält je nach erzielter Position eine gewisse Punktzahl (1. Platz = 0 Punkte, 2. Platz = 2 Punkte, 3. Platz = 3 Punkte, usw…). Nach beiden Rennen werden für jeden Fahrer die erzielten Punkte addiert (z.B.: 5. und 8. Platz = 13 Punkte). Nun werden in den jeweiligen Qualifikationsgruppen die 17 Fahrer, die die wenigsten Punkte eingefahren haben, herausgefiltert. Somit gibt es nach den Heats (Vorläufen) 34 Fahrer die sich für die beiden Finalläufe qualifiziert haben. Diese beiden Finalläufe werden dann am darauf folgenden Tag ausgetragen.

Freitag, der 15.4.2011:

Mein Vater, mein Mechaniker und Ich waren bereits Donnerstagnachmittag nach Oschersleben angereist, um an dem Freien Training am Freitag teilnehmen zu können, denn ich kannte die Strecke bis dahin noch nicht. Leider hatten wir an dem Freitag aufgrund der hohen Starterzahlen schon einen sehr knappen Zeitplan. Für mich standen nur 4 Sessions á 13 Minuten auf dem Programm. Somit hatte ich nicht viel Zeit die Strecke kennen zulernen, denn ich musste so schnell wie möglich mit der Setup-Abstimmung anfangen. Allerdings stellte sich heraus, dass die Abstimmung des Setup auf der Strecke der Motorparkarena nicht grade einfach ist. Zuerst war die Übersetzung zu kurz, danach zu lang. Außerdem fanden wir keinen optimalen Kompromiss zwischen dem Gripverhältnis der Vorder- und Hinterachse, also stimmte die komplette Balance des Karts nicht. Dazu kamen noch Fahrfehler, das heißt das ich an manchen Stellen nicht die optimale Linie gefahren war. Jedoch konnten die Fahrfehler nach einem intensiven Gespräch mit meinem Teamchef behoben werden. Trotz alledem hatten wir es am Freitag leider nicht geschafft für den Renntag am Samstag ein wirklich gutes Setup herauszuarbeiten. Wir wussten, dass am Samstagmorgen nur noch ein Freies Training war, und somit auch nur noch eine Chance das Setup noch besser zu machen. Also war höchste Konzentration für den kompletten Samstag gefragt.

Samstag, der 16.4.2011:

Für den Samstag standen ein freies Training, Qualifying und zwei Heats (Vorläufe) auf dem Programm.
Wir versuchten im letzten Freien Training am Samstagmorgen das Setup noch zu verbessern. Allerdings wollte das Setup einfach nicht so wie wir wollten. Die Zeiten waren, und das muss man jetzt einfach mal sagen, miserabel. Nach diesem schwierigen Freien Training wussten wir nicht mehr, wie wir das Setup noch verbessern konnten. Wir hatten einfach schon alles ausprobiert: verschieden Luftdrücke, mehr und weniger Sturz, mehr und weniger Nachlauf und breiter und schmäler an der Vorder- und Hinterachse. Und nichts wollte klappen. Für das anstehende Qualifying änderten wir also nichts mehr und hofften, dass wir mit höchster Konzentration und Fahren am äußersten Limit eine möglichst gute Platzierung einzufahren. Ich hatte alles aus mir und dem Kart herausgeholt, was herauszuholen war. Und trotzdem standen wir nach der Qualifikation nur auf Platz 25 von 33 Startern.
Also mussten wir in beiden Heats von Platz 25 starten. Dies war eine schwierige Ausgangsposition.
Um Ausfälle jeglicher Art in den Rennen zu vermeiden, checkten wir das Kart noch mal komplett durch. Und wir wurden überrascht, weil uns nach genauerem Hinsehen auffiel, dass die Hinterachse einen Schlag hatte, also dass diese leicht krumm war. Das war dann wahrscheinlich auch die Erklärung dafür, warum wir kein gutes Setup hingekriegt hatten. Denn wenn die Hinterachse einen Schlag hat, dann fängt man ja praktisch in den Kurven an zu hüpfen, und dann verliert man natürlich den Grip. Also wechselten wir die Hinterachse. Nun hofften wir, dass das Setup um einiges besser sein sollte.

Rennen 1:
Wir wussten, dass es am Start viele Unfälle im Mittelfeld geben würde. Ich musste also versuchen die Startphase ohne Unfälle zu überstehen, denn das wäre schon die Halbe Miete. Und tatsächlich war in der Startphase einiges los. Ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass mir Kartteile um die Ohren flogen. Mit viel Glück und vielen Berührungen schaffte ich es sogar die Startphase, ohne gedreht oder raus geschossen zu werden, zu überstehen. Im Rennverlauf konnte ich sogar noch einige Positionen gutmachen. Und unsere Hoffnung, dass das Setup mit der neuen Hinterachse um einiges besser ist, bestätigte sich. Auf einmal konnte ich drei Zehntel schneller fahren als im Qualifying. Am Ende des Rennens war ich 14. Platz. Somit hatte ich 11 Plätze gutmachen können. Man muss dazu sagen, dass das Starterfeld sehr hochklassig war, denn bei den ADAC Kart Masters treten keineswegs mehr Anfänger an. Dieses zufrieden stellende Ergebnis hat uns auf ein genauso gutes 2. Rennen hoffen lassen.

 Rennen 2:
Ich versuchte einfach die Startphase wieder so gut wie möglich u überstehen. Mir war aber auch bewusst, dass es im zweiten Rennen noch mehr Unfälle in der Startphase geben würde, denn im zweiten Rennen galt für die Fahrer, die im ersten Rennen nicht unter den ersten 17 waren, „ALLES oder NICHTS“. Leider überstand ich die Startphase nicht so gut wie im ersten Rennen. Ich wurde zusammen mit 10 anderen Fahrern in einen Startunfall verwickelt, das heißt ich wurde zum Glück nur gedreht ohne Schaden an mir oder am Kart. Ich konnte also das Rennen normal weiterfahren. Aber dann kam es richtig dick: Auf Platz 12 liegend, und somit eigentlich schon für das Finale qualifiziert, wurde ich 3 Runden vor Schluss in einen heftigen Unfall verwickelt. Vor mir bekämpften sich der 12. und 11. Platz. Als der 12. Platz den 11. Platz plötzlich drehte, hatte ich keine Chance mehr dem mir in den Weg gefahrenen Fahrer mehr auszuweichen. Wir prallten heftig zusammen und ich wurde hoch gehebelt und knallte schräg, mit der Hinterachse voran, auf den Asphalt. Nach diesem heftigen Aufschlag versuchte ich weiterzufahren aber das ging leider nicht mehr, denn meine Hinterachse hatte sich um 45° nach oben gebogen. Man muss dazu sagen, dass die Hinterachse grade erst neu war, das heißt, dass die nagelneue Hinterachse schrottreif war. Außer der Hinterachse waren auch noch das Ritzel, die Ritzelaufnahmen und die Seitenkastenaufnahme kaputt. Vom 13. Platz aus fiel ich dann auf Platz 22 zurück, das heißt ich wurde als 22. gewertet, denn die anderen 11 Plätze, die noch hinter mir waren, waren schon im Rennverlauf vor mir ausgefallen.
Also standen für mich ein 14. und 22. Platz auf dem Konto:
14 + 22 = 36  à  36 : 2 = 18
Grob gerechnet war ich also auf dem 18. Platz, aber ich musste au dem 17. Platz sein um mich für das Finale zu qualifizieren. Allerdings war ich nicht zwingend 18., denn meine Position hing auch von den Platzierung der anderen ab. Das Ergebnis ließ aber lange auf sich warten, denn durch mehr als 7 Reklamationen musste das Ergebnis oft geändert und korrigiert werden. Zumal gab es Beschwerden von russischen Teilnehmern, die nur Russisch und kein Englisch oder Deutsch sprachen. Auch dadurch verzögerte sich der offizielle Aushang der Ergebnisse.
Nach langer Wartezeit wurde bekannt gegeben, dass die Ergebnisse erst am Samstagabend um 22 Uhr ausgehangen werden sollten. Solange wollten wir jedoch nicht warten, und deswegen fuhren wir zurück ins Hotel und hofften, dass wir am nächsten Morgen wieder für die Finalläufe an den Start gehen dürften.

 Sonntag, der 17.4.2011:

Leider mussten wir am Sonntagmorgen feststellen, dass wir das Finale wirklich um haaresbreite verpasst hatten. Ich war als 19 klassifiziert und ich hatte 3 Punkte zuviel. Ich lag also mit 36 Punkten nur 2 Punkte hinter dem 17. Platz, welcher 34 Punkte auf seinem Konto hatte. Nun war klar, dass der Unfall, in den ich ungewollt verwickelt wurde, der Grund für unser Ausscheiden war.
Nach dieser Ernüchterung packten wir alle Sachen zusammen und machten uns noch am Vormittag auf den Heimweg. Allerdings schauen wir zuversichtlich auf das nächste Rennen am 20. – 22.5.2011 in Liedolsheim, denn wir wissen, dass wir ohne den Unfall im Finale gewesen wären, und das ganze trotz langer Schwierigkeiten wegen der unbewusst krummen Hinterachse.

Mit freundlichen Grüßen

Philip Ley

Overath, den 15.5.2011

Bericht zum Sondertraining in Liedolsheim

Am Samstag den 7.5.2011 kam das gesamte „DR Racing Kart Germany“ Team ins Baden-Württembergische Liedolsheim. Dort stand ein Sondertraining für das Rennen der ADAC Kart Masters am  20.-22.5.2011 an. Bei klarem Himmel und sommerlichen 28 Grad stand dem Training eigentlich nichts mehr im Weg.

Samstag, der 7.5.2011:

Da die Strecke in Liedolsheim für mich noch komplettes Neuland war, musste ich diese erstmal kennen lernen. Bei der Streckenbesichtigung am frühen Samstagmorgen, bestätigte sich mir und meinen Teamkollegen der äußerliche Eindruck der Strecke: ungepflegt, alt, unsicher, etc.
Zum Beispiel sind die Auslaufzonen rechts und links der Start- und Zielgeraden 1-2 Meter breit und nach diesen höchstens 2 Metern Wiese folgt eine Betonmauer, welche keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen hat wie z.B. Reifenstapel oder Gummimatten. Auch an anderen Stellen findet man als Streckenbegrenzung Betonmauern, Stahlzäune und Steilhänge aus Schotter und Sand. Erst vor eineinhalb Jahren ist ein junger Schaltkartfahrer aufgrund der mangelnden Sicherheitsvorkehrungen auf dieser Strecke ums Leben gekommen, indem er mit Vollspeed in den Steilhang abgeschossen wurde und sich bei dem Aufprall das Genick brach. An vielen Stellen der Strecke kommt sogar Unkraut und Gras aus Asphaltrissen herausgewachsen.  Trotz alledem gastieren die ADAC Kart Masters auf solch einer unsicheren und ungepflegten Strecke, was für mich unerklärlich ist.
Die Strecke gut kennen zulernen war kein Problem und es dauerte auch nicht lange bis ich die richtige Linie auf der Strecke gefunden hatten. Allerdings mussten wir noch alte Trainingsreifen aufbrauchen und konnten deswegen keine 100 prozentigen Topzeiten fahren, da es mit alten Reifen schwierig ist eine gute Ballance und somit ein gutes Setup zu finden. Natürlich versuchten wir trotzdem alles was möglich war aus mir und dem Kart herauszuholen. Dies gelang uns auch größtenteils.
Somit können wir guten Gewissens auf das Rennwochenende am 20.-22.5.2011, bezüglich der Geschwindigkeit und der Zeiten, blicken. Wie sich die Rennen aufgrund der engen und gefährlichen Strecke entwickeln, wird sich noch herausstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Philip Ley

Overath, den 24.5.2011

Bericht zum 2. Lauf der ADAC Kart Masters in Liedolsheim

Am 20.-22.5.2011 fand der zweite Lauf der ADAC Kart Masters im Baden-Württembergischen Liedolsheim statt. In der Klasse KF3 waren 60 Teilnehmer gemeldet, was hieß, dass pro Qualifikationsgruppe 30 Fahrer in einem Rennen auf der Strecke sein würden. Jedoch gab es zurechte Sorgen bei 30 Teilnehmern auf einer solch engen Strecke ( Die Streckenverhältnisse und –bedingungen habe ich Ihnen schon bereits im Bericht zum Training in Liedolsheim geschildert). Klarer Himmel und sonniges Wetter machte die Reifenwahl zumindest schon mal nicht problematisch.

Freitag, der 20.5.2011:

Wie gewohnt waren mein Mechaniker, mein Vater und ich bereits am Donnerstag nach Liedolsheim gereist, damit wir an den Trainings-Sessions am Freitag teilnehmen konnten. Mit einer Freistellung wegen sportlicher Aktivitäten habe ich auch für den Freitag Schulfrei bekommen.
Wir probierten am Freitag viele verschiedene Set-Up Varianten und auch verschieden Übersetzungen aus, damit wir für den Rennsamstag ein schnelles Kart haben. Bei diesem Rennen trat ich auch mit einem neuen Vergaser ein, eine Neuentwicklung für 2011, welchen ich schon beim Training in Liedolsheim getestet hatte. Aber trotz alles verschiedenen Set-Ups und Übersetzungen wollte es trotzdem nicht klappen. Immer folgte Ernüchterung, nach dem Blick auf den Zeitenmonitor. Hinteres Mittelfeld hieß es immer wieder, was eigentlich nicht meinen Ansprüchen entspricht, zumal wir uns vielmehr erwartet hatten. Wir hatten alles ausprobiert und es wollte trotz alledem nicht funktionieren. Für diese Probleme gibt es aber eine sehr logische Erklärung, welche in diesem Bericht später genau erläutert wird.

Samstag, der 21.5.2011:

Das erste freie Training der KF3 stand diesmal nicht ganz so früh an, wie man das sonst gewohnt war. Trotzdem mussten wir sehr früh aufstehen, denn wir mussten das Kart natürlich wieder fahrfertig machen. Leider hatten wir es am Freitag nicht geschafft ein wirklich gutes Set-Up hinzukriegen, und deswegen standen wir ein wenig unter Druck, weil wir nussten natürlich in dem letzten freien Training vor dem Qualifying noch ein gutes Set-Up hinbekommen. Doch leider wollte es einfach nicht funktionieren, und somit brachten auch die letzten Änderungen am Set-Up keine bessere Zeit und somit auch keinen besseren Platz. Im Qualifying wollte ich dann mit 100 prozentiger Konzentration versuchen, eine bestmöglich schnelle Zeit zu fahren. Aber dann kam es ganz dick !
Für das Rennwochenende muss man einen so genannten Unilog an seinem Kart befestigen, mit welchem die Rennkommissare meine Drehzahlen und meine Geschwindigkeit überwachen können, damit ich nicht zu hoch drehe oder zu schnell fahre und somit Verstöße geahndet werden können. Diese Unilogs werden NORMALERWEISE bei Bestand der technischen Abnahme am Freitag an den Fahrer ausgehändigt. Ärgerlicherweise vergaß man uns nach der technischen Abnahme diesen Unilog zu geben und somit hatten wir auch keinen an unserem Kart, allerdings darf man ohne Unilog nicht am Qualifying und nicht am Rennen teilnehmen.
Als wir dann 5 Minuten vor Beginn der Qualifikation in den Vorstart wollten, wurden wir darauf hingewiesen, dass wir keinen Unilog an unserem Kart haben. Also drückte man uns einen solchen in die Hand, denn ohne diesen durfte ich wie schon gesagt sonst nicht fahren. Nun begann es hektisch zu werden und wir befestigten den Unilog in Windeseile nur provisorisch an unserem Kart, damit wir am Qualifying teilnehmen konnten. Allerdings schafften wir das nicht schnell genug, sodass ich nur noch 3 Runden der Qualifikation mitfahren konnten. Normalerweise fährt man um die 12 Runden.
Aufgrund der unglaublich hektischen Situation vergaßen wir auch noch den Reifenluftdruck zu überprüfen, was wir allerdings erst hintermehr bemerkten, als wir sahen, dass die Reifen während der Fahrt Luft verloren hatten.
Das heißt letztendlich, dass ich mit kalten Reifen, welche Luft verloren hatten, in 3 Runden eine schnelle Zeit fahren sollte, wobei andere Fahrer mit warmen Reifen und richtigem Luftdruck 12 Runden für eine schnelle Zeit hatten. Eigentlich unmöglich mich bei solchen Vorraussetzungen gut zu platzieren. Am Ende hieß es Startplatz 29 von 30 Starten, immerhin nicht letzter. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das Set-Up im Qualifying immer noch bescheiden war.

Rennen 1/ Heat 1:
Für das erste Rennen musste ich also einfach versuchen so weit wie möglich nach vorne zu kommen, denn von Hinten drohte ja sowieso keine Gefahr. Zum Rennen selber gibt es jedoch nicht viel zu sagen, denn dieses verlief ohne besondere Vorfälle oder Sonstiges. Ich konnte jedoch nur 2 Plätze gutmachen, also hieß es am Ende 27. von 30. Auch in diesem Rennen war ich heftig am rutschen und nachdem wir das ganze Wochenende bis zu diesem Zeitpunkt kein Set-Up zusammenbekommen hatten, entschieden wir uns einfach mal die Lasermessgeräte auf das Kart zu tun und einfach mal nachzumessen, und dann kam die große Überraschung. Das Chassis war krumm, das schöne neue Chassis. Nun war klar, warum einfach nichts funktionieren wollte, denn mit einem krummen Chassis kann man machen was man will aber nichts wird funktionieren. Also haben wir den Fehler mit eine professionellen Chassis-Richtbank wieder behoben und das Chassis wieder „gerade“ gebogen.
An diesem Punkt eine kleine Ergänzung zum Qualifying : Ich musste diese mit Reifen fahren, welche Luft verloren und kalt waren, mit einem krummen Chassis und das ganze in nur 3 Runden, unmöglich !!!
Nun war das Chassis für das zweite Rennen zwar gerade, aber wir wussten nicht wie sich unsere Set-Up Einstellungen auf das nun gerade Chassis verhalten würden, denn wir hatten ja das Set-Up eigentlich auf das krumme Chassis abgestimmt.

Rennen 2/ Heat 2:
Nun ging es von Position 27 aus in Rennen. Jetzt sollte ich herausstellen, ob die Einstellungen sich mit dem nun geraden Chassis vertragen würden. Es war zwar nicht perfekt, aber man merkte deutlich, dass die Balance des kompletten Karts mit dem graden Chassis natürlich komplett verbessert war und ich fuhr auf anhieb 2.5 Zehntel schneller, und am Ende war ich auf Position 21, was heißt, dass ich auf Anhieb mit einem „unbekannten Set-Up“ 6 Positionen bei einem solch gut besetzten Starterfeld gutmachen konnte.

Leider fiel uns das krumme Chassis erst nach dem 1. Rennen auf (vermutlich war das Chassis aufgrund der harten Unfalls in Oschersleben noch krumm).
Letztendlich hat uns das Chassis und der ungünstige Vorfall mit dem Unilog-System das gesamte Wochenende versaut und man mehr war unter solchen Bedingungen einfach nicht drin. An den Finalläufen am Sonntag konnte ich leider nicht mehr teilnehmen, denn meine Platzierungen in den Heats waren einfach nicht gut genug. Sehr schade und ärgerlich.

Mit freundlichen Grüßen

Philip Ley